Freitag, 19. Juni 2015

Vietnam

Vietnam war ein einziges, riesiges Abenteuer. Mit Höhen und Tiefen, schönen und weniger schönen Momenten und eine Reise, die wir niemals vergessen werden. Wir haben unglaublich tolle Menschen getroffen, von denen einige sogar Freunde geworden sind. 

Unsere Reise begann in Ho Chi Minh Stadt (Saigon). Als wir nach einer 16-stündigen Busfahrt endlich ankamen, hatte ich hohes Fieber. Nach einem Tag Bettruhe und einem weiteren bierfreien Tag, ging es mir aber schon wieder besser. Wir besuchten das War Museum um alles über den Vietnam Krieg zu erfahren und schauten uns die Stadt an...


Dieses Bild beschreibt Vietnam eigentlich perfekt. Immer und überall und hauptsächlich zur morgendlichen und abendlichen Rush-Hour waren überall im ganzen Land unzählige Roller und Motorräder unterwegs und meistens viel zu nah. Sehe ich heute einen Roller muss ich sofort an Vietnam und den verrückten Verkehr zurückdenken. 


Die Notre-Dame-Kathedrale


Das Postamt mit einem riesigen Bild des ersten vietnamesichen Präsidenten: Ho Chi Minh


Der Blick von der Hostel-Dachterasse


Deutsches Bier soweit das Auge reicht

...und machten uns parallel auf die Suche nach 2 Motorrädern und wurden relativ schnell fündig. In Vietnam fahren sehr viele Backpacker mit dem Motorrad entweder von Hanoi nach HoChiMinh oder vice versa. Daher ist es nicht schwer eins zu finden. Wir schrieben ein Paar Mails und sprachen mit einigen Leuten, und schon durften wir zwei Motorräder unser Eigentum nennen. Da Celly zuvor noch nie Motorrad gefahren ist, fuhren wir ein wenig aus der Stadt heraus um ein Paar Mal zu üben, bevor wir uns in den wahnsinnigen Verkehr Vietnams stürzen. Ganz plötzlich war jede Zuversicht und Mut verflogen und Angst und Unsicherheit machten sich breit. Kurz gesagt, wir mussten das Motorrad wieder verkaufen und entschieden uns letztendlich die Fahrt zusammen auf einem Motorrad anzutreten. Glücklicherweise konnten wir das Bike innerhalb eines Tages und zum selben Preis wieder loswerden und waren ready to go. Wir hatten auch schon eine Gruppe gebildet und fuhren am nächsten Morgen in Richtung Mui Ne. Nachdem zwei Backpacks und Celly hinten draufgeschnallt waren ging es los. Kurz nachdem wir die Stadt verlassen hatten, war die Reise für uns auch sofort wieder vorbei. Als ich die Kupplung zog, kamen wir nicht mehr in den Leerlauf und konnten somit auf keinen Fall weiterfahren. Lange Rede, kurzer Sinn, wir mussten neue Scheiben und ein neues Getriebe einbauen. 


                                                                             "MANNO"

Nach weiteren zwei Tagen zurück in der Stadt, konnten wir dann endlich ein zweites Mal starten. Mit zwei neuen Leuten und allen Daumen gedrückt ging es dieses Mal nicht nach Mui Ne, sondern nach Cat Tien. 


Dort verbrachten wir zwei Nächte und machten eine Fahrradtour durch den Nationalpark. 




Celly, Effy, Steffen und Ralph


Nachdem Ralph am Tag zuvor dazugestoßen war, machten wir uns auf den Weg nach Dalat. Als wir die Stadt in den Bergen erreichten, waren wir durchgefroren und erschöpft. Das letzte Stück fuhren wir in absoluter Finsternis und mit klappernden Zähnen. 
Dalat ist ein schönes Städtchen, mit tollen Cafés und leckeren Sandwiches. Sandwiches sind übrigends einer, wenn nicht der beliebteste Snack in Vietnam. Durch die französische Kolonialisierung gibt es überall kleine Stände mit knusprigem Baguette und typisch vietnamesichen Füllungen, die allerdings meistens sehr schwer zu identifizieren waren. Außerdem schauten wir uns Tempel außerhalb der Stadt an, machten Canyoning, was irre Spaß gemacht hat und waren im "Crazy House". Ein Alice im Wunderland ähnliches Hotel, welches man auch so besuchen konnte um dort in Gängen und auf Treppen ohne Anfang oder Ende in Häusern, die Gesichter waren und hoch über dem Boden verloren zu gehen. 










Nach erneutem Zustoßen neuer Mitglieder, wuchs unsere Gang auf die Größe von 8 Leuten. Nächstes Ziel war Nha Trang. Nha Trang ist nicht mehr, als eine von mehr, oder weniger reichen Russen überrante Küstenstadt. Selbst Speisekarten findet man in fast jedem Restaurant auf Vietnamesisch und Russisch. Wir verbrachten einen Tag am Strand und ich besichtigte am Morgen der Abfahrt noch Buddha Statuen und einen Tempel.




Hier trennten wir uns das erste Mal. Celly blieb noch eine Nacht länger in Nha Trang, zusammen mit Kathy, einer Umpalumpa ähnlichen, super lieben Kanadierin und nahm am nächsten Tag den Nachtbus nach Hoi An. Ich fuhr mit Thea, Sarah, Steffen und Ralph mit dem Motorrad ebenfalls in Richtung Hoi An. Allerdings brauchten wir 4 Tage bis nach Hoi An. 4 Tage voller Abenteuer, Regen, Nachtfahrten, Stürzen und noch so einigen anderen verrückten Sachen. Von Nha Trang ging es über Krong Nang, A Yun Pa und Plei Kan bis nach Hoi An, wo Celly schon feierte...


                                                             Steffen und ich


                                                                   Die Gang 


Vor dem Berg und nach dem Berg


...eine Stadt, mit einer wunderschönen Altstadt am Flussrand, einem Nachtmarkt voller Lampions und Strand. Hier verbrachten wir einige Tage, unternahmen unteranderem einen Tagestrip nach Da Nang und den Marble Mountain (während Celly mit Blasenentzündung im Bett blieb) und ließen unser Visum verlängern. 





                                "HUHUU" 



Auf Marble Mountain


Der Sonnenuntergang vom höchsten Berg in Danang 


Danang bei Nacht


Eine der beleuchteten Brücken in Danang, über welche wir bestimmt jeweils fünf Mal drüber fuhren


Von hier fuhren wir dann wieder gemeinsam auf dem Motorrad über den Hai Van Pass nach Hue, der früheren Kaiserhauptstadt. Dort besichtigten wir natürlich die kaiserliche Zitadelle. 


Vorne die Hai Van Pass Eisenbahnstrecke, hinten die Straße 


Kurze Foto Stops




Der kaiserliche Palast


Thea und Celly (wie immer im selben Outfit)





Während Effy unsere Gruppe am Nachmittag in Richtung Hanoi verließ, blieben Sarah und Kathy noch einen Tag länger, versuchten ihren Roller zu verkaufen, folgten Effy dann doch am nächsten Tag und Celly nahm den Nachtbus (mit einem Huhn an Bord) nach Phong Nha, um Steffen, Thea und mich dort zu treffen, während wir die Strecke in zwei Tagen über Khe Sanh fuhren. Als wir in Khe San ankamen, waren wir bis auf die Unterhose durchnässt, denn es regnete aus Strömen! Durch den Fahrtwind am nächsten Morgen, waren die Sachen doch relativ schnell wieder trocken.


Der letzte Tag und die schönste Strecke der ganzen Reise, reinster Dschungel


Die letzten drei, kurz vor Phong Nha

Nach Phong Nha kam der Tourismus erst vor ein paar Jahren, als dort eine der größten Höhlen der Welt engdeckt wurde. Da der Eintritt für diese Höhle über 3000€ kostet, haben wir zwei andere, zwar nicht so große, aber trotzdem beeindruckende Höhlen besichtigt. In der ersten nahmen wir sogar ein Matschbad. 


                                                                        'Wiedervereint'





Sonnenuntergang in Phong Nha 

Steffen und Thea fuhren dann mit dem Motorrad in Richtung Ziel, Hanoi. Wir nahmen einen Bus, in den wir das Motorrad reinlegen konnten. Als wir in Hanoi ankamen, war zwar mein Geburtstag, doch unsere erste Priorität war es, das Motorrad zu verkaufen, was sich in Hanoi anscheinend schwieriger darstellen sollte, als in HoChiMinh, da die Preise niedriger sind. Am nächsten Morgen und einem für Ewig bleibendem Geburtstagsgeschenk war das Bike für den Kaufpreis verkauft und wir konnten noch nach Halong Bay fahren. So ging es also am nächsten Tag zum UNESCO Weltkultur Erbe, mit 3000 Kalksteinen, die aus dem Meer ragen. 




 
200.000 Vietnam Dong mit dem Bild des Felsens, den wir passierten

Wir ließen uns auf Cat Ba absetzten, wo wir Sarah, Kathy, Steffen und Thea wiedertrafen. Wir stiegen im inseleigenen Nationalpark auf einen der höchsten Berge und genossen eine unbeschreibliche Aussicht. Ein krönender Abschluss!!!






                                                                      Rrrrrrrromandisch



Zurück in Hanoi verabschiedeten wir am Abend Sarah und Kathy, die auf die Philippinen flogen und bereiteten uns mental auf unseren Flug am nächsten Morgen nach Bangkok vor. Am Flughafen trafen wir dann noch ein letztes Mal Thea und Steffen, die es mit ihren Motorrädern am Vorabend nicht mehr ganz nach Hanoi geschafft hatten und daher Sarah und Kathy am Flughafen verabschiedeten und die Nacht dort verbrachten um uns am nächsten Morgen "bis bald" sagen zu können. Das 'bald' kam dann auch schneller, als gedacht, denn wir verpassten unseren Flug...aus reiner Dummheit. So verbrachten wir noch eine weitere Nacht in Hanoi, nutzten das 'Free Beer' Angebot im Hostel so richtig aus und flogen dann am nächsten Morgen nach Bangkok. Diesesmal waren wir rechtzeitig am Gate und verließen Vietnam in Richtung Thailand. Dort angekommen hatten wir dann sogar mal wieder Glück, denn unser 60 Tages Visa, welches eigentlich an diesem Tag ablief, wurde trotzdem noch, von der äußert netten Immigrationspolizistin, gestempelt. 

Es war uns eine Ehre Vietnam!




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